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Das 3. grosse Bedauern auf dem Sterbebett

Viele Menschen bereuen am Ende ihres Lebens, ihre Gefühle und Gedanken nicht ehrlich ausgedrückt zu haben. Dieser Blogartikel beleuchtet das dritte grosse Bedauern auf dem Sterbebett – und warum emotionale Aufrichtigkeit Mut braucht, aber innere Freiheit schenkt.

„The Top Five Regrets of the Dying“ – Bronnie Ware

Nun, was hast du für dich aus dem gestrigen Thema mitgenommen:
„Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet“?

Bist du ausgeglichen?
In Balance zwischen Beruf, dir selbst, deiner Partnerschaft, deinen Freundschaften, deiner Familie?

Wenn ja, dann machst du sehr vieles richtig.
Und bist vielen Menschen einen grossen Schritt voraus.
Chapeau.

„Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken“

Und nun zum dritten grossen Bedauern:

„Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle und Gedanken auszudrücken.“

Puuuh.
Ein harter Brocken.

Jedenfalls war es das lange Zeit für mich.

Was wir früh lernen, nicht zu zeigen

Was habe ich in meiner Kindheit gelernt?

Sei anständig.
Weine nicht.
Sei diplomatisch.
Lass die Grossen reden.
Sprich nur, wenn du gefragt wirst.

Und später im Berufsleben – als Vorgesetzte:
Zeig keine Schwäche.
Tränen gehen gar nicht.
Weder aus Wut noch aus Traurigkeit.

Hart bleiben.
Keine Gefühle zeigen.
Sonst wirst du nicht ernst genommen.

Und dann auch noch Gefühle ausdrücken?
Bist du verrückt?
Wir reden hier über Zahlen, Fakten, Leistung – nicht über Emotionen.

Gefühle unterdrücken macht krank – nicht stark

Schwierig.
Vor allem, wenn man – so wie ich – nah am Wasser gebaut ist.
Und harmoniebedürftig obendrein.

Wie ich das überlebt habe?
Eine gute Frage.

Was ich heute weiss:
Es macht keinen Sinn, Wut zu unterdrücken, Gefühle herunterzuschlucken und innerlich zu verbittern.

Was es braucht, ist Aufrichtigkeit.
Ehrliche Auseinandersetzung.
Nicht, um zu verletzen –
sondern um gesund zu bleiben.

Warum Konflikte Beziehungen nicht zerstören

Es gibt ein grosses Missverständnis:
Dass Auseinandersetzungen schlecht für Beziehungen seien.

Das Gegenteil ist oft der Fall.

Wenn Gespräche respektvoll, ehrlich und auf Augenhöhe geführt werden, kann Beziehung wachsen.

Konfrontation ist nicht automatisch ein persönlicher Angriff.

Es gibt Menschen, die lieben es, zu diskutieren. Die gehen darin auf (Z.B. beim taoistischen Gesichterlesen gibt es den sogenannten Holz-Menschen).

Ich habe lange darunter gelitten.
Heute weiss ich:
Sie zeigen einfach ihr Gesicht.
Und machen Dinge dadurch klar.

Mut zur Wahrheit ist Selbstfürsorge

Heute kann ich mit diesen Menschen umgehen.
Und ich weiss:

Gefühle auszudrücken bedeutet nicht, schwach zu sein.
Es bedeutet, ehrlich zu sein.

Sagen, was ist.
Den Mut haben, sich zu zeigen.
Auch auf die Gefahr hin, nicht gemocht zu werden.

Denn eines ist sicher:
Unterdrückte Gefühle verschwinden nicht.
Sie warten.
Und sie wirken.

Fazit: Ehrlichkeit befreit

Mutig sein heisst nicht, laut zu werden.
Mutig sein heisst, wahrhaftig zu sein.

Zu dir.
Zu anderen.
Zu dem, was du fühlst.

Morgen geht es weiter mit Teil 4:
„Ich wünschte, ich hätte …“