Alltagsgeschichten

HÖRST DU DIE MELODIE?

... Befreie dich - entfalte dich und dein Potenzial - und lebe deine Stärke

«Nur weil es alle machen, heisst es nicht, dass es richtig ist. Nur weil es weniger Menschen tun, heisst es nicht, dass es falsch ist.»

Geschäftsmann im Hamsterrad

Ich stehe neben dem Hamsterrad

Die anderen sind am Strampeln. Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht mitmache. Bin ich ein Egoist? Mach ich es falsch? Ich bin nicht mehr zugehörig. Es widert mich an, wenn ich daran denke, dass ich wieder müsste. Es gefällt mir hier draussen.

Ich stehe nebendran und sehe, wie anstrengend ihr Leben ist. Sie rennen, sie schwitzen, sie straucheln, sie fallen, sie rappeln sich wieder auf. Sie japsen und versuchen wieder Tritt zu finden. Die einen schaffen es, die anderen bleiben liegen.

Ich bin Beobachterin

Ich schaue zu. Und ich staune. Ich staune über mich selbst. Ich hab das Jahrzehnte mitgemacht. Die Münzen hängen vor ihren Augen, die Banknoten. Die paar Wochen Ferien, Strandurlaub, Berge zur Erholung. Ja, manchmal bekommen sie Auslauf in ein grösseres Hamsterrad. Dort läuft es etwas langsamer. Es hat auch Gondeln, wie ein Riesenrad. Dort stülpen sie sich VR Brillen auf und Kopfhörer und begeben sich in die gewünschte virtuelle Welt. Und dann gehen sie, wie die Lämmer, wieder zurück in ihr Hamsterrad und denken noch kurze Zeit daran zurück an die schöne Zeit auf dem Riesenrad. Aber ihre Realität, ihre Wahrheit holt sie zurück und sie rennen wieder weiter. Weil man es so macht, weil die anderen es auch so tun. Sie sind grau, verlieren ihre Regenbogenfarbe, die sie noch schimmern hat lassen vom Riesenrad. «Schau dich doch um, wir alle müssen das Tun!»

Ich sehe sie an. Und ich wundere mich über mich selber. Warum stehe ich hier, neben dem Hamsterrad? Wie hab ich das geschafft, da rauszukommen?

Ich erinnere mich

Oder ich meine, mich zu erinnern. Ich hatte doch auch gute Zeiten? Ich hab doch immer mal wieder eine Auszeit genommen und es mir gut gehen lassen. Die Menschen haben mich vielfach darum beneidet. Wie konnte ich denn das tun und die anderen nicht? Ich wundere mich über mich selber.

Ich setze mich auf eine bequeme Parkbank

Ich schaue dem Hamsterrad zu und denke über das Wunder nach, was mir geschah. Und plötzlich wird es mir klar: Ich fiel immer wieder unbewusst durch Risse in dem Hamsterrad. Ich genoss die freie Zeit, die ich hatte. Ich hab das Leben genossen. Doch irgendwann, da rieselte mir Mörtel und häufig auch eine Banknote auf den Kopf und ich dachte: «Oh ja, es ist Zeit zurückzukehren. Denn es muss ja so sein. Ich gehöre zu ihnen, ich bin ein Rädchen im Getriebe, ich muss das auch tun.» Und ich ging wieder hinein und nahm meinen Platz im Hamsterrad wieder ein.

Doch immer mehr und immer häufiger wollte ich stehen bleiben und mich wundern und mich erfreuen, über das, was ich im Vorbeirennen so Schönes sah. Und ich hörte die Stimmen, die nicht von meinem Kopf kamen. Ich fand sie in mir, in meinem Herzen. Und die Stimmen sangen immer lauter. Zuerst hörte ich die Stimmen nur von Weitem. Doch irgendwann verstand ich die Melodie und erkannte sie von früheren Zeiten. Und irgendwann hörte ich auch noch die Worte. Und begann sie zu verstehen. Und Sehnsucht und Melancholie machten sich breit.

Und wo ich sie höre und das Lied endlich erkenne, stelle ich fest, dass das Hamsterrad verblasst und langsam verschwindet. Ich kann es zwar noch sehen und erkennen. Aber Halt und Sicherheit kann es mir nicht mehr geben. Ich schaue es an und weiss, es ist nicht mehr meins. Ich sitze auf der bequemen Parkbank. Und ich wundere mich über mich selber.

Ich sehe das Hamsterrad im Hintergrund. Ich weiss, dass es Menschen gibt, die auch diese Risse erkennen. Ich weiss es genau, dass auch sie die Melodie hören.

Frau auf Parkbank schaut zum Hamsterrad

Ich wundere mich über mich

Ich wundere mich über mich selber, wie ich erst jetzt realisiere, dass ich nicht alleine auf der Parkbank sitze und sinniere. Ich bin mitten in Menschen, die genau wie ich selbst, das Lied der Freiheit und Bewusstheit bereits kennen. Wir singen gemeinsam und tragen die Melodie durch die Welt. Und viele vom Hamsterrad, sie hören unser Lied.

Gehörst auch du zu denen, die die Stimmen vernehmen? Dann schliesse dich uns an. Dann schliesse deine Augen und ERINNERE dich DARAN.

Freie Menschen

Öffne dein Herz und ich reiche dir meine Hand.