Kennen wir das nicht alle?
Wir finden uns immer wieder in Situationen, wo wir das Gefühl haben, dass da etwas mächtig schief läuft. Da harzt es im Getriebe. Oder wir spüren, wir sind wie ferngesteuert unterwegs. Wir verhalten uns wie immer, obwohl wir das gar nicht wollen.
Möglicherweise bist du im System auf eine falsche Position gerutscht. Das kann ganz schön ungemütlich werden. Aber das kannst du ändern. Wenn du weisst, wo dein Platz ist und wo du hingehörst.
Was ist ein System?
Jede Gruppe (ab zwei Personen), sei es eine Familie, ein Team, ein Musikverein oder eine Firma können als ein System verstanden werden. Und jedes System hat Schnittstellen zu anderen Systemen, die sich gegenseitig beeinflussen. Zum Beispiel kommt eine Führungskraft am Morgen nie nur in das System «Firma», sondern bringt auch einen Teil seines Systems «Herkunftsfamilie» oder «Partnerschaft» mit zur Arbeit.
Welche Prinzipien haben Gültigkeit in einem System?
Es gibt das Prinzip der Zugehörigkeit, der Ordnung, von Reihenfolge und dem zustehenden Platz. Aber auch das Prinzip des Ausgleichs darf in einem System berücksichtigt werden. Nachfolgend versuche ich, einzelne Prinzipien genauer zu erklären und mit Beispielen verständlicher zu machen:
Das Prinzip der Zugehörigkeit
Jedes Mitglied eines Systems gehört in gleicher Weise dazu und muss in gleicher Weise geachtet werden.
Heisst: Keiner kann dir absprechen, dass du zum System gehörst. Du kannst dich aber daraus auch nicht entziehen, auch wenn du das vielleicht gerne möchtest. Aus deinem Familiensystem (Herkunftsfamilie) kannst du dich nicht entziehen, dort gehörst du ein Leben lang dazu, weil du dort hinein geboren bist. Es ist dein Geburtsrecht. Du kannst natürlich eine gewichtigere oder weniger präsente Rolle einnehmen. Aber vom Prinzip her, bist du diesem System zugehörig.
Du bist einer Firma zugehörig, so lange, wie der Vertrag dauert. Egal, was du für eine Position inne hast und wofür du zuständig bist und darfst als Mitglied gleich geachtet werden, ob als Reinigungskraft oder als CEO. Zugehörigkeit sagt nichts über die Qualität der Arbeit aus. Es ist einfach das unabsprechbare Recht des Dazugehörens in das jeweilige System.
Zugehörigkeit spüren wir am stärksten innerhalb der Familie mit unserer Bindungsliebe. Und was opfern wir als Kind nicht alles für das Gefühl der Bindung und wünschen uns die Akzeptanz der Zugehörigkeit im Aussen! Und verstricken uns damit immer mehr im System.
Das Prinzip der Ordnung
Jeder Mensch hat sein Schicksal selbst zu tragen
Heisst: Wenn dich ein Schicksal erreicht oder du empfindest dein Lebenslos als mühselig oder auch als freudvoll – Du hast es selbst zu tragen und kannst das an keinen anderen übergeben. Es ist und bleibt deines.
Jeder erwachsene Mensch muss die volle Verantwortung übernehmen
Heisst: Komm aus dem Opferland heraus. Es kann kein Anderer für dich und dein Leben die Verantwortung übernehmen. Es sind nicht deine Eltern, die Schuld an deiner Situation haben oder dein Vorgesetzter. Du allein bist für dein Leben verantwortlich! Wenn du voll und ganz die Verantwortung übernimmst, merkst du plötzlich, dass du dein Leben auch steuern kannst und nicht mehr angewiesen bist auf Andere.
Mann und Frau sind gleichwertig und gleichrangig
Heisst: Männer und Frauen sind nicht gleich. Sie funktionieren, denken, handeln, fühlen unterschiedlich. Aber sie sind gleich viel Wert und sie sind gleich im Rang. Es ist keines besser oder schlechter, würdiger oder unwürdiger, höher oder niedriger gestellt in der Gesellschaft.
Das Prinzip von Rangfolge und Platz
Wer zuerst da war, kommt an erster Stelle
Heisst: Die Älteste in der Familie hat Vorrang vor dem zweitältesten, bis hin zum jüngsten Kind. Ein gutes Beispiel ist eine mögliche Erbgeschichte. Die Firma wird vom Vater weitergegeben. Ohne zu fragen wird die älteste Tochter ausgelassen und die Firma geht automatisch an den Sohn als Zweitgeborener. Hier wird das Prinzip gestört, die rechtmässige Erbfolge müsste die älteste Tochter antreten. Hier ergibt sich also eine Störung im System. Wenn die Tochter den Anspruch von sich aus ablehnt, dann ist die Ordnung hergestellt.
Am ersten Platz steht derjenige, der die Verantwortung für die Sicherheit des Systems übernommen hat
Heisst: Der CEO hat die Verantwortung für die Firma, ist zuständig für die Sicherheit dieses Systems. Es kann nicht sein, dass plötzlich der Finanzchef aus dieser Funktion heraus, die Verantwortung dafür übernimmt. Der Finanzchef übernimmt die Verantwortung in seinem Bereich, dafür ist er auch zuständig.
Die Paarbeziehung hat Vorrang vor dem Eltern-Sein
Heisst: Die Paarbeziehung hat schon vor der Geburt existiert und ist die Grundlage für eine Familie. Und die Paarbeziehung soll auch nach dem Erwachsen werden der Kinder weiterhin gut bestehen bleiben. Wenn sich aber die Rolle als Partnerin auflöst in «nur noch Mutter» sein, dann ist eine gute, gesunde Partnerschaft nicht mehr möglich. Das hilft auch den Kindern nicht. Denn diesen ist es am wohlsten, wenn sie sehen, dass es den Eltern miteinander gut geht. Das gibt ihnen reichlich Sicherheit und Geborgenheit.
Das neue System hat Vorrang vor dem alten System
Heisst: Zum Beispiel hat die Partnerschaft Vorrang vor der Herkunftsfamilie. Es ist wichtiger dafür zu sorgen, dass es in der Partnerschaft gut funktioniert und die Partner sollten zueinander stehen. Und nicht, dass Mutter oder Vater mehr Aufmerksamkeit erhalten als die Partnerin. Dasselbe gilt auch im Berufsleben: Der neue Arbeitgeber kommt vor dem alten Arbeitgeber. Und die Aufmerksamkeit gilt dem Neuen und nicht mehr der alten, abgeschlossenen Geschichte, im Sinne von «dort haben wir es so und so gemacht, es war alles viel besser».
Das Prinzip des Ausgleichs
Die «Grossen» (Eltern) geben – die «Kleinen» (Kinder) nehmen. Der einzige Ausgleich dafür: Der Dank
Heisst: Als Elternteil sind wir verantwortlich für unsere nicht erwachsenen Kinder. Wenn es etwas zu tragen gibt, dann haben es die Eltern zu tragen. Das Kind muss und kann keine Verantwortung übernehmen! Aber es darf sich dafür bedanken, was es von seinen Eltern bekommt.
Der Ausgleich muss gleichwertig sein. Der Empfangende definiert, wie viel genug ist.
Heisst: Kennst du das Gefühl? Du wirst von jemandem immer wieder eingeladen, bekommst Geschenke oder jemand begleicht im Restaurant die Rechnung, ohne zu fragen. Irgendwann ist es zu viel, weil du nichts zurückgeben kannst. Es ist aus der Balance geraten, es fordert einen Ausgleich, auch wenn es die Person nur gut meint.
Vom Minenfeld zur Blumenwiese
Eigentlich wäre es so einfach, wenn all diese Prinzipien überall eingehalten würden. Aber du hast sicherlich beim Lesen gemerkt, dass hier viele sichtbare, vor allem aber auch viele unsichtbare Minen stecken. Wo lebst du diese Prinzipien und wo wird in deinem Leben auch gegen die Regeln verstossen, sei es bewusst oder unbewusst?
Vielleicht bist du gerade soweit, dass du die Spielregeln in deinem Leben bzw. deinen Systemen ändern und zum Gestalter deiner Lebenswiese werden willst? Aber wie lassen sich nun, zum Teil sehr alte, gut eingespielte und eingeprägte, systemunterstützende Verhaltensweisen ändern?
Lass dich von mir begleiten. Ich unterstütze dich dabei, die Minenfelder zu sehen, die Minen zu entschärfen und dein Leben in eine blühende Wiese umzugestalten.
Buche dir dein kostenfreies Klarheitsgespräch und wir finden gemeinsam heraus, wie ich dich dabei unterstützen kann.
Herzlichst
Annette